Beteiligungsverfahren Rathausplatz Rosengarten

Beteiligungsverfahren mit den Bürgern Rosengarten

Auslober: Gemeinde Rosengarten
Fläche: 5.000 m²
Bausumme: bis 200.000
Verfahrensart: Beteiligungsverfahren
Zeitraum: 2019
Kategorien: Öffentliche Räume, Öffentliche Einrichtungen, Beteiligungsverfahren

Nachdem wir gemeinsam mit den Architekten von Schenk + Waiblinger den hochbaulich-freiraumplanerischen Wettbewerb für das Rathaus Rosengarten gewonnen hatten, begann ein intensives Beteiligungsverfahren mit den BürgerInnen der Gemeinde Rosengarten. Die Beteiligsungsworkshops verfolgten das Ziel, von übergeordneten Nutzungsvarianten des Rathausvorplatzes über Raumkonfigurationen hin zu einem ganzheitlichen Freiraumentwurf zu gelangen.

In enger Abstimmung mit den BürgerInnen haben wir in jeder Phase verschiedene Varianten zur Gestaltung bzw. zur Nutzung erarbeitet und diese zur Abstimmung gestellt. Durch den zunehmenden Detaillierungsgrad innerhalb der Planung konnten die Bürger die Entstehung ihres neuen Rathausvorplatzes nachvollziehbar begleiten und an den entscheidenden Punkten selbst Einfluss nehmen.

Zur Erfüllung der verschiedenen Funktionen und Anforderungen der BürgerInnen aber auch der MitarbeiterInnen des Rathauses gliedert sich der Vorplatz in mehrere Bereiche: Besonders entscheidend für die Einbindung des neuen Rathauses ist die großzügige Promenade, die auf den Eingangsbereich zuführt. Durch die Promenade wird das Rathaus an die Bremer Straße angebunden und erhält so die gewünschte direkte Straßenpräsenz. Die vorhandene Bushaltestelle an der Bremer Straße wird in diesen Bereich mit eingebunden, so dass Rathausbesucher vom Bus ohne Umwege in das Foyer des Rathauses gelangen können. Auf südwestlicher Seite der Promenade findet die Anbindung an das Kriegerdenkmal und die Kirche statt, die so in ihrer Bedeutung und Funktion mit dem neuen Rathaus verknüpft werden.

Zwei Baumreihen rahmen die Promenade ein und geben ihr einen einladenden, grünen Charakter. Die Beleuchtung wird in diesem Bereich mit den Baumpflanzungen abgestimmt und unterstreicht den öffentlichen Charakter.

Auf westlicher Seite schließt sich das durchgrünte Zentrum an. Die großzügigen Rasenflächen laden zum Verweilen und Erholen ein und werden mit Sitzgelegenheiten und multifunktionalen Angeboten und Spielmöglichkeiten für die verschiedenen Generationen bestückt. Durch eine sanfte Geländetopographie in den Rasenbereichen entsteht ein topografisch differenzierter und gestalterisch anmutender Raum.

Das Zentrum wird weiterhin von untergeordneten Wegeführungen durchzogen, die die Bereiche miteinander verbinden und eine barrierefreie Nutzung ermöglichen.

Die befestigten Flächen verschmelzen dabei an den Rändern mit den großzügigen Grünbereichen.

Die Beleuchtung des „intimeren“ Zentrums soll unter Berücksichtigung des subjektiven Sicherheitsgefühls weniger stark ausfallen als in den weiteren öffentlichen Bereichen.

Der vorzuhaltende Parkplatz für den Neubau befindet sich in Anschluss an die Kirchenstraße und verfügt über eine separate Ein- und Abfahrt. Die Stellplätze 1-9 und 31-38 werden auf dem gut erhaltenen, vorhandenen Parkplatz nachgewiesen. Der Bestandsparkplatz wird zudem durch weitere Stellplätze ergänzt, die den Anforderungen an die Barrierefreiheit und komfortable Nutzbarkeit gerecht werden. Ein Teil der neuen Stellplätze wird hinsichtlich der Versickerungsfähigkeit und Durchgrünung in einem begrünten Oberflächenbelag hergestellt.

Zu guter Letzt gibt es den Bereich, der dem Neubau unmittelbar angegliedert ist. Auf der Seite des Vorplatzes und des Trauzimmers befindet sich eine breite, platzartige Fläche als Sammelpunkt für Wartende und die Traugesellschaft. Zudem gibt es eine Pflanzfläche, deren Vegetation auf diese Anlässe reagiert und in Ihrer Zusammensetzung in Blütenausbildung und Blattstruktur aufeinander abgestimmt ist.

Die straßenseitigen Bereiche des Rathauses werden mit einer breiten Pflanzung eingefasst, die den Blick auf das Rathaus weiterhin zulässt und gleichzeitig ein abstandsschaffendes Grün zwischen dem öffentlichen Gehweg und den Arbeitsräumen darstellt.

Im rückwertigen Bereich des Neubaus entsteht ein ruhiger Garten, der den Mitarbeitern des Rathauses bei Pausen o.ä. als Erholungsort zur Verfügung steht.

Ein besonderer Aspekt seiner öffentlichen Gestalt erhält der Platz als Fläche für Veranstaltungen (z.B. Weihnachtsmarkt). Der Entwurf des Rathausvorplatzes ermöglicht das Anordnen der dafür erforderlichen Marktstände in einem Rundgang um das grüne Zentrum.